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Wie entsteht Geld?

Man muss wissen, dass unser Geld, das wir verwenden, nur dann und dadurch entsteht, wenn und dass jemand Schulden macht. Das ganze Geld (bis auf etwas gedrucktes[1] und gemünztes) besteht nur aus Schulden. Die Bank schöpft Geld aus dem Nichts durch einen simplen Buchungsvorgang. Der Prozess ist so einfach, dass sich der Verstand zunächst dagegen sträubt, es einzusehen. Ich habe noch die Worte meines Vaters im Ohr, als er mir die Sache schon als 8jährigem erklärt hatte: “Geld entsteht immer dann, wenn ein Kaufmann einen Wechsel ausstellt und dieser an die Zentralbank verkauft wird. Geld sind Schulden.”

Das eigentlich “Hinterlistige” an dem System aber ist etwas anderes: Es sind die Zinsen und (aber gewaltig) erschwerend noch Zinseszinsen!

Wenn sich jemand von einer Bank, sagen wir, 100 leiht (denken Sie daran, dass das Geld, das geliehen wird, erst in diesem Moment entsteht! Es war vorher nicht da), dann muss er etwas mehr zurückbezahlen, als er sich geliehen hat, sagen wir 5 mehr, also 105. Frage: “Wie entstehen diese zusätzlich 5, die Zinsen?” Antwort: “Gar nicht, es gibt sie nicht!” Nur – irgendwo müssen sie herkommen, denn Zinsbeträge auf Kredite werden ja tatsächlich bezahlt. Die Lösung: Der Schuldner „findet“ den fehlende Betrag von 5 nur, wenn andere auch Schulden machen und er in der Lage ist, an das Geld, das andere als Kredit bekommen haben, heranzukommen (wie auch immer) – nur „die Anderen“ müssen auch Zinsbeträge zahlen, die nicht geschöpft wurden. Die Summe aller Schulden wird nie kleiner, sondern immer größer und die Zinsbeträge auch. Bis am Ende (theoretisch) einer alles hat und alle anderen nichts. Das ist simple Arithmetik. (Die Bank schöpft das Geld tatsächlich “einfach so” – für die Fachleute: Ich weiß, dass der Vorgang etwas komplizierter ist, aber das ändert am Prinzip des zinsgetriebenen Fiat-Money-System [lat. „es werde“ – fiat lux – es werde Licht] gar nichts.) Im Abschnitt “Die technischen Abläufe der Kreditausreichung bei der Bank” erläutere ich die technischen Zusammenhänge. (Bei der Deutschen Bundesbank kann man eine gute Darstellung der Geldschöpfung finden. Eine weitere gute und leicht verständliche Darstellung des Sachverhalts habe ich hier beim Inflationsschutzbrief gefunden).

So geht es immer weiter, wie bei einem perpetuum mobile – fehlende Beträge für Zinsen werden durch neue Schuldbeträge „gedeckt“ für die wieder Zinsen, die nur durch neue Schulden… ad infinitum… – nein – nicht ad infinitum. Dieses infinite Schuld-Geld-System wuchert in einem endlichen System – unsere Ressourcen sind begrenzt. Und nur durch diese Zinsgetriebenheit in einem sogenannten Fiat-Geldsystem „muss“ unsere Wirtschaft wachsen. Das liegt im Interesse weniger sehr, sehr mächtiger, extrem reicher Menschen. Dazu gehören u.a. die Bank of England, das Federal Reserve System (ein völlig irreführender Name) und die dahinter stehenden wenigen Menschen. Es geht m.E. dabei um pure Macht als Selbstzweck ausgeübt von denen, die alles, alles haben und besitzen, was nur vorstellbar ist. Was die (deren Vorfahren) sich, als sie dieses Fiat-Money-System etabliert hatten, nicht vorstellen konnten, war so etwas wie das Internet, durch das Information sehr schnell viele Menschen erreichen kann. Nicht zuletzt dadurch können schnell neue politische Kräfte wie z.B. die Piraten oder die AfD entstehen. (Wie man zu den jeweiligen neuen politischen Kraft steht, ist eine andere Frage.) Im Internet gibt es eine Reihe ganz guter Videos, die sehr anschaulich erklären, wie das ganze Geldsystem funktioniert. Früher konnte man die Menschen leichter dumm halten und ihnen das Wissen vorenthalten. Sein Wissen über das Geldsystem zu verbreiten, war schwierig bis unmöglich. Wer interessierte sich dafür ernsthaft auch vor 20-30 Jahren? Jetzt durch das Internet ist es nicht mehr so leicht möglich, die Menschen unwissend zu halten – solange es noch Informationsfreiheit gibt.

Kurz: Dieses Wachstum ist wortwörtlich tödlich. Wir müssen das beenden.

Fußnoten:

  1. Ganz korrekt betrachtet, sind auch die Banknoten Schulden, denn die ausgebende Bank leiht sich die Banknoten von der einzigen Stelle, die Banknoten herstellen darf – der Zentralbank. Die Regierung darf nur Münzgeld herstellen lassen und in Umlauf bringen.

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