Wenn ein hoher Mindestlohn die Wettbewerbsgleichheit der Marktteilnehmer nicht verletzt, spricht sehr viel für möglichst hohe Entlohnung. Bei den gegenwärtigen Lebenshaltungskosten in Deutschland scheinen mir 12 € angemessen. (… und sehr viel spricht gegen Minijobs – unabhängig vom Mindestlohn.) Eine höhere Entlohnung kann zu einem regeren Austausch von Gütern und Leistungen führen, also “Die Wirtschaft” an sich beflügeln.
Zu niedrige Löhne können dagegen ganz leicht zu dem führen, was Zentralbanken (z.B. die EZB) in unserem (noch) gegenwärtigen Geldsystem zu Recht wie der Teufel das Weihwasser fürchten – Deflation.
Hohe Löhne sind auch ein Initial für höhere Investitionen (siehe auch Ulrike Herrmann “Der Sieg des Kapitals” Abschnitt 4 “Ausgerechnet in England: Der Kapitalismus entstand fast ohne Kapital”).
Dahinter steht zwar der Gedanke, Arbeit abzuschaffen. Doch das ist gut so. Denn zu unseren vornehmsten Aufgaben sollte es gehören, Arbeit (Maloche) abzuschaffen. (Täten wir das nicht , würden unserer Kinder heute noch in der Kohlengrube arbeiten). ohne das Erfordernis von Erwerbsarbeit könnten wir das tun, was der Wesensform des Menschen am ehesten entsprechen sollte: Denken. (Damit ist nicht gemeint, gar nicht zu arbeiten, nur vielleicht weniger Erwerbsarbeit, keine Minijob-Frondienste und mehr Arbeit von dem was Freude macht – das kann natürlich auch eine Erwerbsarbeit sein. Deshalb, auch wenn es an dieser Stelle (scheinbar) das Thema verfehlt, sollten wir eine Lanze für ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) brechen.)
Jedoch… “…der Dürre dort der denkt und Denken ist gefährlich.” (frei nach Julius Caesar).
Das eigentliche Problem der Ungleichheiten liegt wohl tiefer, als es die Diskussion um einen Mindestlohn verdeutlichen könnte.